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Continuum

by Trigon

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ZENtrifugal 05:51
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Thomas Kohlruß

Jubiläum im Hause Trigon! Die leicht verrückten Karlsruher veröffentlichen mit dem 2004er Album "Continuum" ihre 25. CD! Dem Anlass angemessen, gibt es etwas besonderes: Es ist ein Studio-Album. Und da gibt es in der inzwischen langen Historie von Trigon nicht so viele davon, "Continuum" ist erst das Dritte dieser Art.

"Continuum"... ich schätze, dieser Titel ist durch aus mit Bedacht gewählt (so wie ja auch die einzelnen Songtitel immer mit besonderer Aufmerksamkeit ausgewählt werden), denn "Continuum" bietet durchaus die gewohnten Trigon-Trademarks auf guten Niveau: Alles beherrscht wird von Rainer Langes - man kann es kaum anders nennen - "singender" Gitarre. Nach wie vor versteht er es der Gitarre die unwahrscheinlichsten Klänge und Geräusche zu entlocken, so dass auch lange Soli mit jaulender, quietschender, jubilierender Gitarre eigentlich niemals langweilig werden. Damit aber hier kein zielloses Töneerzeugen entsteht, sorgen Stefan Lange am Bass und - neu - Tihomir Lozanowski am Schlagzeug für ein solides, groovendes Rhythmusfundament. Auch wenn die Gitarre das Klangbild irgendwo dominiert: Es lohnt schon auch die Tiefentöne zu verfolgen und den schrägen Grooves des Drumkits zu lauschen... dies ist ein wesentlicher Grund, warum Trigon-CDs eben nicht langweilig werden. Trotz Studioaufnahmen sind die Songs trotzdem als Live-im-Studio-Jams (Jazz) entstanden, möchte ich meinen, so dass nichts von der urwüchsigen Kraft von Trigon verloren geht.

"Continuum"... bietet aber auch neues: Tihomir Lozanowski spielt (das habe ich ja auch schon in meiner Rezi zu "Progparade 4 Live" geschrieben) ein etwas perkussiveres Schlagzeug als seine Vorgänger. Dies führt manchmal dazu, dass der unbestreitbar vorhandene "Frickelfaktor" der Trigonschen Kompositionen noch zunimmt. Andererseits passt gerade dieser Stil gut zu "Continuum", denn hier - und das ist auch eine Art Neuerung - finden sich einige ruhigere Titel, die die psychedelische Komponente (Zen) der Musik deutlich betonen, so z.B. "Coitus Trigonus Continuum" oder auch der Longtrack (in dieser Länge auch 'was Neues für die Band) "Trigonometrie". Wenn's drauf ankommt, kann Tihomir Lozanowski auch mit ordentlich Druck die Felle gerben (man höre sich nur mal diesen Led Zeppelin-Groove am Beginn von "Ein Ton schrägt durch den Raum" an), so dass er wohl die Idealbesetzung am Drumkit von Trigon darstellen dürfte.

Neu ist vielleicht auch, dass schon mal der Bass die Linie vorgeben darf und sich die Gitarre sozusagen "hinten anstellt" und die Melodie von den tiefen Tönen aufnimmt und fortführt, so z.B. in "Aural-Verkehr mit Frickelposition" (har, har, Kamasutra-Sex für Proggies, Hauptsache es wird ordentlich gefrickelt:)...dann klappt das mit dem 'Ohrgasmus' schon).

Wenn Rainer Lange in einem Trigon-Newsletter schreibt "diese CD ist unsere spacigste und entspannteste", dann hat er wohl recht damit. Eigentlich läuft das Album wie in einem "Flow", wie ein langer Jam zäh, manchmal düster, aber voller Energie wie ein Strom Lava aus den Boxen. Dies ist möglicherweise auch der Hauptkritikpunkt: Manchmal gerät die Musik ein bisschen zu relaxed, so dass ein Stück weit die Spannung verloren geht und sich bei nicht so genauem Hinhören etwas Langeweile einstellen kann. Die Musik ist verschenkt, wenn man sie nur so nebenbei laufen lässt.

Und wenn wir schon beim Meckern sind: Ich hätte mir gewünscht, dass Udo Gerhards (der die Band inzwischen schon des öfteren live begleitet hat, nachzuhören auf der "Progparade 4 Live") oder ein anderer guter Keyboarder einige Songs mit ein paar Klängen jenseits von Gitarre / Bass / Schlagzeug veredelt hätte.

Glücklicherweise sind aber über das ganze Album eine Reihe von Krachern (Heavy) platziert, die letztlich doch verhindern, dass allzu entspannte Grooves den Hörer zu sehr einlullen... so donnern gerade "Ein Ton schrägt durch den Raum", "Explicit Lyrics" (toller Songtitel für eine Instrumental-Band!), das geniale "Vaporisiert das alles" (mit so einem völlig coolen Gov't Mule-Groove) ziemlich brachial aus den Boxen.

Gelungen sind auch der Opener "Zentrifugal", der einen - nomen est omen - scheinbar mit der Kraft derselbigen in das Album zieht. Und das mich besonders begeisternde Zwischenspiel "Das vibriert nicht serienmässig", wo sich in meinen Ohren Frickelprog, Jimi Hendrix und Cream in virtuoser Weise verbinden.

Die Karlsruher bleiben sich also auf hohem Niveau treu und liefern mit ihrem 25. Album so etwas wie eine Zusammenfassung ihres bisherigen Schaffens ab. Für Neueinsteiger sicherlich DIE Gelegenheit Trigon fernab von schwierigem Sound ;-) kennenzulernen, für Fans und Trigonauten ohnehin Pflicht.

credits

released February 1, 2004

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Trigon Karlsruhe, Germany

HeavyZenJazz is what the combo calls their style and celebrates an orgiastic mixture of driving drums, pulsating bass and psychedelic guitars, bursting with energy. Successful performances worldwide (BajaProg, Crescendo, Zappanale, Herzberg) testify to the combo's impressive development. ... more

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